26 Juni 2013 8:45 Uhr München “ ifo Jahresversammlung 2013
Das ifo Institut hat heute seine Konjunkturprognose im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt.Seit dem vergangenen Herbst hat sich die Weltkonjunktur auf einem verhältnismäßig niedrigen Niveau stabilisiert. Maßgeblich für die Stabilisierung war vor allem die relativ robuste konjunkturelle Entwicklung in den USA, in Japan sowie in wichtigen aufstrebenden Volkswirtschaften, die die Vertiefung der Rezession im Euroraum ausglich. Zahlreiche Frühindikatoren deuten auf eine moderate Belebung der Weltkonjunktur im Sommerhalbjahr hin. Alles in allem dürfte das Bruttoinlands produkt der Welt in diesem Jahr um 2,9 % und im nächsten Jahr um 3,7 % zunehmen. Der Welthandel wird im Jahr 2013 voraussichtlich um lediglich 2,6 % expandieren, ehe er im Jahr 2014 um 5,5 % zulegt.

Nach einem schwachen Winterhalbjahr wird sich die deutsche Konjunktur im Verlauf des Jahres 2013 voraussichtlich beleben. Darauf deutet das ifo Geschäftsklima hin, das sich in den vergangenen Monaten auf einem überdurchschnittlichen Niveau stabilisiert hat. Sofern die Eurokrise nicht erneut massiv eskaliert, sind auch die Perspektiven für das kommende Jahr günstig. Im Jahresdurchschnitt 2013 dürfte das reale Bruttoinlandsprodukt, bei einem Unsicherheitsintervall (2/3 Wahrscheinlichkeit) von 0,0 % bis 1,2 %, um 0,6 % zunehmen. Für 2014 ist ein Zuwachs um 1,9 % zu erwarten. Die Beschäftigungssituation dürfte sich aber nur moderat verbessern. Bei alledem dürfte sich die Erwerbstätigkeit im Jahresdurchschnitt 2013 um 250 000 Personen erhöhen. Im Jahr 2014 wird der Zuwachs voraussichtlich nur 100 000 Personen betragen. Zwar spricht die dann günstige Konjunktur für eine anziehende Arbeitsnachfrage. Die in den vergangenen Jahren deutlich gestiegenen Lohnkosten dürften dem jedoch entgegenwirken. Die Arbeitslosigkeit wird zunächst wohl weiter steigen, nicht zuletzt weil sich das Angebot an Arbeitskräften durch die Zuwanderung erhöht.Die Verbraucherpreise dürften in diesem Jahr um 1,6 % steigen und im kommenden Jahr um 1,8 %, da sich der heimische Preisauftrieb angesichts der guten Konjunktur etwas verstärkt.

Foto : Bayexna
Namenverzeichnis : Prof. Dr. Kai Carstensen, Leiter des Bereichs Konjunktur
Tonsequenz : Bayexna - Prof. Kai Carstensen
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Quelle : ifo Institut