20. August 2012 9:30 Uhr Oberpfaffenhofen “ Forschungsflugzeug HALO
Das Forschungsflugzeug HALO (High Altitude and Long Range Research Aircraft) wurde heute durch Annette Schavan Bundesministerin für Forschung an die Wissenschaft im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Standort Oberpfaffenhofen übergeben .

Klicken Sie hier, um zur Galerie zu gelangen.

HALO basiert auf einem Gulfstream G550 Business Jet und wurde für seinen wissenschaftlichen Einsatz aufwändig umgebaut und erprobt. Aufgrund seiner besonders großen Reichweite kann das Flugzeug bis zu zehn Stunden in der Luft bleiben. Dadurch werden alle Regionen der Erdatmosphäre für die Forschung zugänglich – von den Polen bis zu den Tropen und den abgelegenen Regionen über den Ozeanen. Die maximale Flughöhe von 15.000 Meter ermöglicht zudem Messungen im Übergangsbereich zwischen der Troposphäre und Stratosphäre. Die Nutzlast beträgt rund drei Tonnen. HALO ist mit zahlreichen Lufteinlässen für Messinstrumente ausgestattet und verfügt über spezielle optische Fenster für Fernerkundungsmessgeräte. In der Kabine können bis zu 15 universelle Gestelle wissenschaftliche Messgeräte aufnehmen. Unter dem Rumpf und unter den Tragflächen können zusätzlich Behälter für wissenschaftliche Instrumente angebracht werden. Eine gesonderte Stromversorgung ermöglicht den Betrieb von Geräten innerhalb und außerhalb der Kabine. Anhand einer eigens entwickelten Sensorik sowie eines fest eingebauten Systems zur Datenerfassung und Datenaufbereitung können die Wissenschaftler auch während eines Fluges bereits Informationen über die Atmosphäre und das Flugzeug selbst erhalten. Wo lässt sich die Atmosphäre und ihren wechselseitigen Einfluss auf unser Leben besser erforschen als in der Atmosphäre selbst? Forschungsflugzeuge ermöglichen Messungen "vor Ort" und sind für die Klima- und Umweltforschung daher unverzichtbar. Sie schließen die Lücke zwischen den Beobachtungsstationen auf der Erde und den Erdbeobachtungssatelliten im Weltall. Atmosphärenforscher gewinnen ihre Erkenntnisse durch Feldexperimente, Langzeitbeobachtungen an Bodenstationen sowie durch Auswertungen von Satellitendaten. Auch für die Erstellung von genauen Klimaprognosen sind die Wissenschaftler auf zuverlässige Daten angewiesen. HALO ermöglicht es den Wissenschaftlern ab sofort, einzigartige Messungen in der Atmosphäre durchzuführen und neue Erkenntnisse daraus zu gewinnen. Im Rahmen der Atmosphärenforschungsmissionen
nehmen die Wissenschaftler klimarelevante Spurenstoffe wie Stickoxide, Schwefeldioxid, Wasserdampf oder Salpetersäure unter die Lupe. Die Messungen führt das DLR gemeinsam mit den Universitäten von Frankfurt, Mainz, Wuppertal und Heidelberg, dem Forschungszentrum Jülich, dem Karlsruher Institut für Technologie, der Max-Planck- Gesellschaft und der Helmholtz-Gemeinschaft durch. Die Goethe-Universität Frankfurt agiert als Koordinator der Mission TACTS, die Mission ESMVAl wird vom DLR koordiniert. Bis 2015 sind mehr als zehn weitere wissenschaftliche Missionen geplant, die nur mit HALO umgesetzt werden können und vom DLR federgeführt oder als Partner unterstützt werden.

Foto : Bayexna
Namenverzeichnis : Alin Albu Schäffer - Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung. - Prof. Dr. Johann-Dietrich Wörner, Vorstandsvorsitzender des DLR - Prof. Dr. Andreas Wahner, Leiter des Wissenschaftlichen Lenkungsausschusses von HALO und Institutsleiter am Forschungszentrum Jülich - Johann-Dietrich Wörner - Andreas Wahner - Annette Schavan
Quelle : DLR